925 Jahre Wiederitzsch – Geschichte und Geschichten, Musik und Bilder

Der Kunst- und Heimatverein Wiederitzsch e. V. führt am Mittwoch, dem 9. November, 19.00 Uhr im Neuen Saal, Wiederitzsch, Zur Schule 10a eine Veranstaltung durch, die dem 925. Jahrestag der Ersterwähnung des Ortes gewidmet ist. Sie steht unter dem Thema „925 Jahre Wiederitzsch – Geschichte und Geschichten, Musik und Bilder“.

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Schüler der Oberschule Wiederitzsch tragen Texte zu acht Episoden aus der Geschichte des Ortes vor. Die Überleitungen und begleitenden Worte spricht Vereinsmitglied Gunter Waßmann. Die Veranstaltung wird von jungen Musikern musikalisch umrahmt. Begleitend wird eine kleine Ausstellung gezeigt. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zu Gesprächen.

Die Texte der acht Episoden reichen von der Entstehung beider Dörfer über den 30jährigen Krieg, den Brand von Großwiederitzsch 1752, die Völkerschlacht 1813, die Situation 1945/46 bis zu einem Reisebericht über Wiederitzsch 2013.

Die Ausstellung besteht aus acht Tafeln. Gezeigt werden Personen, die für die Geschichte des Ortes bedeutsam waren, historische Ereignisse sowie Gebäude, die das Gesicht des Ortes prägen bzw. auf die Geschichte von Landwirtschaft und Gewerbe verweisen. Diese Ausstellung wurde bereits im September zum Herbstfest gezeigt.

925 Jahre Wiederitzsch – Schwerpunkt der Arbeit des Kunst- und Heimatvereins Wiederitzsch e. V.

Einen der Schwerpunkte in der Arbeit des Kunst- und Heimatvereins Wiederitzsch e. V. bildet in diesem Jahr die 925-jährige Wiederkehr der Ersterwähnung von Wiederitzsch.
Mit Unterstützung des Ortschaftsrates Wiederitzsch wird dazu in diesem Jahr eine Reihe von Aktivitäten durchgeführt:

  • Das 26. Wiederitzscher Herbstfest im September stand unter dem Motto „925 Jahre Wiederitzsch“
  • Zum Herbstfest wurde eine Ausstellung zu „925 Jahre Wiederitzsch“ gezeigt.
  • Von Juli bis Oktober 2016 erschien im „Gemeindeboten“ eine vierteilige Serie, in der verschiedene Aspekte der Geschichte des Ortes dargestellt wurden.
  • Am 9. November findet eine Veranstaltung des Kunst- und Heimatvereins statt
  • Ende des Jahres/Anfang 2017 wird eine Broschüre „Straßennamen in Wiederitzsch – gestern und heute“ erscheinen

Historische Hintergrundinformationen

In einer Urkunde anlässlich der Weihe des Petersklosters in Merseburg vom 1. August 1091 werden diesem durch den Bischof u. a. 15 Dörfer zugewiesen. Unter diesen befindet sich auch Wideriz, das spätere Kleinwiederitzsch. Es ist eine sorbische Siedlung. Nach 1200 siedeln sich in unmittelbarer Nähe deutsche Siedler an und gründen das Dorf Wedraz, das spätere Großwiederitzsch. Das erstere hat die Form eines Rundlings, das zweite die eines Straßendor-fes. Über beide Dörfer üben in der Folge über viele Jahrhunderte verschiedene Herren die Patronats- und Gerichtsbarkeit aus. Die Zeiten gehen auch an Groß- und Kleinwiederitzsch nicht spurlos vorbei. Sie werden Schauplatz von Kriegsereignissen wie 1632, 1642 oder 1813. Brände verwüsten mehrfach beide Orte. Seuchen und Krankheiten fordern ihre Opfer. Über viele Jahrhunderte bleiben beide Dörfer landwirtschaftlich geprägt, klein und unbedeutend. Gegen Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts beginnt dann eine Zeit des raschen Wachs-tums. Ursache dafür sind die Nähe der rasch wachsenden Großstadt Leipzig, die günstigen Verkehrsanbindungen (Fernstraßen und Eisenbahnstrecken), aber auch die wirtschaftlichen Entwicklungen und gesellschaftlichen Veränderungen. Nach längeren Auseinandersetzungen vereinigen sich 1904 Groß- und Klein-Wiederitzsch zur Gemeinde Wiederitzsch. Fast 100 Jahre später, 1999, wird dann Wiederitzsch ein Teil von Leipzig. Damit endet die Zeit der politischen Selbständigkeit der Gemeinde. Aber bereits viel früher hatte sich Wiederitzsch von einem Bauerndorf zu einem Großstadtvorort entwickelt, wie es im Untertitel des Buches „Zur Geschichte von Klein-und Großwiederitzsch“ heißt, das 1928 von dem Wiederitzscher Lehrer und Ortchronisten Hermann Keller herausgegeben worden ist

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