Streit in Asylunterkunft – Geisterläufer auf der B 2 (18.07.2016)

+++ POLIZEITICKER +++

[table] Ort|Leipzig, OT Mockau und Wiederitzsch
Zeit|16.07.2016, gegen 16:15 Uhr
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Am Samstagnachmittag ereignete sich ein beängstigend gefährlicher Zwischenfall unter einem in Mockau untergebrachten Asylbewerber und der Polizei. Am frühen Nachmittag ist die Polizei eben wegen jenem Mann, einem 20-jährigen Libyer, gegen 14:30 Uhr in den Graf-Zeppelin-Ring in Mockau-Nord gerufen worden. Der Libyer soll dort, trotz bestehendem Hausverbot, versucht haben, in die Erstaufnahmeeinrichtung zu gelangen. Nachdem ihm durch einen Mitarbeiter (34) der Security der Zugang verwehrt wurde, beleidigte er den 34-Jährigen mit arabischen Beschimpfungen, die in Ermangelung sprachlicher Arabisch-Fähigkeiten, direkt von einem Dolmetscher übersetzt wurden. In der Klärung jenes Sachverhalts gebärdete sich der Libyer ungehalten und aggressiv, sodass die Kollegen vor Ort einen weiteren Streifenwagen zur Unterstützung riefen. Als dann versucht werden sollte, die Identität des Mannes zweifelsfrei zu erklären, nahm der 20-Jährige die Beine in die Hand und rannte gen Westen: direkt auf die B 2 zu. Das Schlimmste befürchtend, folgte ihm eine Streifenwagenbesatzung, doch da war der Libyer bereits auf der stadtauswärts führenden Straße. Er kletterte über die Mittelleitplanken und lief – vollkommen gewissenlos – auf der stadteinwärts führenden Straße entgegen dem Fahrverkehr! Mehrere Fahrzeuge mussten eine Notbremsung durchführen, um einen Zusammenstoß mit dem „Geisterläufer“ zu verhindern. Irgendwann kletterte er auch über die seitliche Leitplanke in Höhe der Auffahrt „Messeallee“ und verschwand in einem Gebüsch in Richtung der Gleisanlage. Die Polizisten folgten ihm in etwa 50 Meter Abstand und verloren den 20-Jährigen vorübergehend in den Dornenbüschen aus den Augen. Irgendwann erschien der Libyer jedoch auf den Gleisen und hetzte über diese hinweg. Die Polizisten versuchten, seiner habhaft zu werden, doch kam ihnen in dem Moment ein ICE in südlicher Richtung entgegen. Als der Mann gedanken- und rücksichtslos direkt neben den Gleisen rannte, musste der Zugführer eine Notbremsung einleiten, um ihn nicht mitzureißen. Letzten Endes verschwand der 20-Jährige wieder im Gestrüpp und konnte nicht von den Polizisten gefunden werden. Später kehrte er zur Erstaufnahmeeinrichtung in Mockau zurück und wurde dort dann an die Polizei übergeben. Eine Durchsuchung seines Rucksackes brachte mehrere neue Kleidungsstücke eines bekannten Modehauses zu Tage, zu denen der Libyer keinen Beleg vorweisen konnte. Darüber hinaus wurden in seinem Zimmer der Personalausweis eines 26-jährigen Berliners und der Lernführerschein einer 19-jährigen Australierin gefunden. Die Polizei geht davon aus, dass dem 20-Jährigen der Führerschein weder zugeschwommen und der Personalausweis auch nicht zugelaufen sind. Neben den Ermittlungen zur Anzeige wegen einem gefährlichen Eingriff in den Straßen- und Bahnverkehr, muss er sich wegen Beleidigung und (mindestens) Fundunterschlagung verantworten. Eine Anzeige wegen des Verdachts des Diebstahls muss derzeit noch geprüft werden.

Jener Fluchtausflug über Bundesstraße und Zuggleise hätte jedoch auch ganz anders ausgehen können. Die Polizei ermahnt alle Personen und auch zugereiste Bürger zur Vorsicht und Achtsamkeit im Straßenverkehr: Ein „Spaziergang“ über eine Straße, auf der die Autos mit einer Geschwindigkeit von über 80 km/h fahren und zusätzlich über eine Gleisanlage, kann nur als selbstmörderisch angenommen werden und dient auf keinen Fall zur Nachahmung! Darüber hinaus ist eine Flucht vor der Polizei niemals gewinnbringend. (KG)

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Der Polizeiticker Wiederitzsch veröffentlicht Pressemeldungen der Polizeidirektion Leipzig (Dimitroffstr. 1, 04107 Leipzig), der Bereitschaftspolizei Leipzig (Dübener Landstraße 4, 04127 Leipzig).

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