Tempo 30 an der Messe-Allee und Schulanfänger unterwegs!

Freitag wurden die Tempo 30 Schilder vor der Oberschule Wiederitzsch auf der Messe-Allee in Leipzig-Wiederitzsch angebracht. Das Tempolimit gilt Montag bis Freitag von 6 – 18 Uhr.

Tempo 30 an der Oberschule Wiederitzsch (Messe-Allee, Leipzig-Wiederitzsch)
Tempo 30 an der Oberschule Wiederitzsch (Messe-Allee, Leipzig-Wiederitzsch)

Tempo 30 vor der Oberschule Wiederitzsch

Nachdem es zu den ersten Unfällen vor der Oberschule gekommen ist (zum Glück ohne Personenschäden), hat die Straßenverkehrsbehörde schon im Dezember 2021 ein Anhörungsverfahren zur Einrichtung einer Tempo-30-Strecke in der Messe-Allee im Bereich der Oberschule Wiederitzsch durchgeführt. Die verkehrsrechtliche Anordnung zur Herabsetzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit im Bereich der neuen Oberschule in Wiederitzsch ist mit Datum vom 27.07.2022 erlassen worden und die Beschilderung ist am 26.08.2022 erfolgt.

Hier kann man Dank an viele Wiederitzscher aussprechen, die sich bei der Stadt für diese Sicherheitsmaßnahme eingesetzt haben.

ABC-Schützen unterwegs – Machen Sie Ihr Kind fit für den Schulweg

Am 29. August 2022 beginnt das neue Schuljahr im Freistaat Sachsen. Das bedeutet, dass sowohl für ältere Kinder bei einem Wechsel in die weiterführende Schule als auch für die Erstklässler ein neuer täglicher Schulweg ansteht.

Viele Eltern begleiten am Anfang ihre kleinen Schützlinge noch. Doch schon nach wenigen Wochen heißt es für einige Schulkinder, ihren Schulweg zukünftig alleine zu gehen. Kinder bedürfen im Straßenverkehr der besonderen Aufmerksamkeit und Fürsorge. Sie können Verkehrssituationen noch nicht ausreichend einschätzen, um vorausschauend zu handeln. Außerdem fällt es ihnen schwer, ihre Aufmerksamkeit gleichzeitig auf verschiedene Dinge zu richten. Zudem lassen der Austausch über die Ferienerlebnisse und die Aufregung in den ersten Schultagen das Verkehrsgeschehen für Kinder zur Nebensache werden.

Entsprechend der Verkehrsunfallstatistik des Freistaates Sachsen zählen Kinder (< 14 Jahren) zu den Hauptrisikogruppen. Die Anzahl der bei Verkehrsunfällen insgesamt verunglückten Kinder sank gegenüber dem Vorjahr von 1.071 auf 1.021. Das verringerte Unfallgeschehen kann auf das geringere Verkehrsaufkommen aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zurückgeführt werden.

Die meisten Kinder (436) verunglückten 2021 als Mitfahrer in Kraftfahrzeugen, am zweithäufigsten als Radfahrer (362) sowie am dritthäufigsten als Fußgänger (211).
Im Jahr 2021 wurde ein Kind getötet. Im Vorjahr waren es noch drei Kinder.

Damit alle Kinder – ganz besonders die Erstklässler – sicher zur Schule und wieder nach Hause kommen, sollten die Eltern von Schulanfängern folgende Tipps beachten:

  • Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass die Straße kein Spielplatz ist.
  • Üben Sie mit Ihrem Kind das Verhalten an unübersichtlichen Straßen und Kreuzungen! Vorhandene Fußgängerüberwege oder Fußgängerampeln sollten in jedem Fall genutzt werden.
  • Zeigen Sie Ihrem Kind den sichersten Weg, auch wenn der sicherste Weg nicht immer der kürzeste ist. Umwege sollten in Kauf genommen werden, wenn dabei stark befahrene Straßen vermieden werden können.
  • Erklären Sie Ihrem Kind, was ein Autofahrer von ihm sehen kann. Dem Kind sollte bewusst sein, dass es zwischen Sträuchern, parkenden Autos oder hinter anderen Hindernissen nicht wahrzunehmen ist, und die Autofahrer somit nicht mit ihm rechnen.
  • Wenn Sie alles besprochen und oft genug geübt haben, tauschen Sie mit Ihrem Kind die Rollen. Dann bringen die Kinder die Eltern zur Schule und erklären selbst die Gefahrenstellen.
  • Begleiten Sie Ihr Kind so lange, bis es sicher ist. Bleiben Sie dabei in Ihrem Verhalten konsequent.
  • Achten Sie besonders in der dunkleren Jahreszeit auf gut sichtbare Kleidung (empfehlenswert sind Kleidungsstücke und Schultaschen mit Reflektoren).
  • Eile führt zu Fehlern – Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind für den Schulweg immer genügend Zeit zur Verfügung hat.
  • Bei der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel muss das Kind wissen, was beim Ein- bzw. Aussteigen und beim Verhalten in Bus/Bahn als auch im Bereich von Haltestellen zu beachten ist.
  • Kinder sollten erst nach der Radprüfung im Verkehrsunterricht der 4. Klasse allein mit dem Fahrrad fahren. Mit Rad oder Kickboard ist man schneller als zu Fuß. Das verlangt von den Kindern, dass sie Situationen auch schneller überblicken müssen. Genau das können sie mangels Erfahrung häufig jedoch noch nicht.
  • Auch auf kürzesten Wegen muss das Kind im Kraftfahrzeug ordnungsgemäß gesichert werden. Lassen Sie Ihr Kind immer auf der Gehwegseite aussteigen – unter Beachtung von Fußgängern und Radfahrern.
  • Halten Sie sich auch im Bereich vor der Schule an die Verkehrsregeln, denn schon der Falschparker wird schnell zum Verkehrshindernis und zur Gefahr für andere.
  • Kinder lernen von Vorbildern. Das »größte« Vorbild sind Sie.

Zur Unterstützung der Verkehrserziehungsarbeit bzw. dem Schulwegtraining in Kindertagesstätten sowie Grund- und Förderschulen stellt die sächsische Polizei verschiedene Präventionsmaterialen für die Durchführung von Elternabenden sowie die Arbeit mit Vor- und Grundschülern zur Verfügung. Die sächsischen Kindertagesstätten sowie Grundschulen können entsprechende Materialien, wie z. B. das »Mein POLDI-Buch«, eigenverantwortlich und kostenfrei beim Zentralen Broschürenversand der Sächsischen Staatsregierung bestellen. Nähere Informationen dazu auch unter: http://www.polizei.sachsen.de/de/37742.htm

Darüber hinaus finden Eltern und pädagogische Fachkräfte auf der Seite von POLDI, der Polizeidinosaurier und Kinderpolizist der Polizei Sachsen, unter https://poldi.sachsen.de/ Materialien: zum Zusehen, zum Anhören und zum Mitmachen rund um das Thema Straßenverkehr. So wird das Lernen von Verkehrsregeln zum Erlebnis.

Verkehrssituation Grundschule Wiederitzsch

Die Schulwegsicherheit in Wiederitzsch (und der Verkehrssituation an der Grundschule Wiederitzsch) war in der Arbeitsgruppe (AG) Schulwegsicherheit (am 14.06.2022) Gegenstand der Beratung. Teilnehmer der AG sind unter Leitung des Amtes für Schule neben dem Verkehrs- und Tiefbauamt und dem Ordnungsamt von der Stadtverwaltung u.a. auch die Polizei, die Verkehrswacht und der KreisElternRat Leipzig.

Die Straße „Zur Schule“ ist Bestandteil einer Tempo 30-Zone. Für das Verhalten der Kraftfahrer gelten die Grundregeln der Straßenverkehrs-Ordnung in den §§1 und 3: ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht und die Wahl einer der Situation angepassten Geschwindigkeit. Gegenüber Kindern müssen sich die Fahrzeugführer insbesondere durch Verminderung der Fahrgeschwindigkeit und durch Bremsbereitschaft so verhalten, dass eine Gefährdung ausgeschlossen ist.

Als großes Konfliktpotential erweist sich in der Tat immer wieder das Bringen und Holen der Kinder mit Kraftfahrzeugen und das Fehlverhalten der Eltern im Straßenverkehr. Dadurch entstehen die größten Gefährdungen der Kinder auf ihrem Schulweg. Das zeigen die Erfahrungen der letzten Jahre und wird von der AG Schulwegsicherheit und der Polizei bestätigt.

In Leipzig sind die Schulweggrenzen so ausgelegt, dass die Grundschüler ihre Schule zu Fuß erreichen können und in den für alle Grundschulen angelegten Schulwegplänen werden sichere Schulwege empfohlen. Deshalb orientiert die AG Schulwegsicherheit darauf, dass die Schulwege zu Fuß zurück gelegt werden sollen. Die Kinder sollen so angeregt werden, den Schulweg selbständig  zurückzulegen und das richtige Verhalten im Straßenverkehr zu üben. Das ist allerdings nicht überall gängige Praxis, was auch Ihre Beobachtungen in Wiederitzsch zeigen.

Der KreisElternRat wird deshalb über die Elternvertretungen auf die Eltern zugehen, um diese für die Problematik zu sensibilisieren.

Die Anregung, den gesamten Bereich des Hugo-Krone-Platz und der Straße „Zur Schule“, in eine verkehrsberuhigter Zone (verkehrsberuhigter Bereich) zu wandeln, ist ein wirksames Mittel, die Verkehrssicherheit im Bereich der Grundschule weiter zu verbessern. Dazu ist aber eine bauliche Umgestaltung erforderlich. Diese ist derzeit aber weder planerisch noch finanziell mit einem konkreten Zeitpunkt eingeordnet, zumal auch aus der AG Schulwegsicherheit dafür keine finanziellen zur Verfügung stehen. Unabhängig davon werden wir die Entwicklung/Umsetzung eines Verkehrskonzeptes nochmals im Verkehrs-und Tiefbauamt angeregt.

Grundsätzlich würde die Arbeitsgruppe Schulwegsicherheit also gerne etwas ändern. Allein der Druck ist noch nicht hoch genug. Hier sind jetzt die Eltern der Grundschulkinder und der Kita gefragt.

Über Thomas Wagner 608 Artikel
Thomas Wagner ist der Gründer des Stadtteilmagazin "Wiederitzsch im Blick" und Ansprechpartner für alle Belange rund um dieses Magazin.

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