Wie die Nachrichten ins Fernsehen kommen…

Der mdr Sachsenspiegel spricht von vollendeten Tatsachen

Mittwoch Abend war der ein oder andere Wiederitzscher beim schauen der Nachrichten auf mdr Sachsenspiegel sehr verwundert. Hier wurde das temporäre Erstaufnahmelager im ehemaligen Bundeswehrkrankenhaus öffentlich bestätigt:

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Wie konnte es dazu kommen und stimmt das auch alles so?

Eines vorne weg: Ob die Nachricht stimmt, verrät aktuell niemand. Das das ehemalige BW-Krankenhaus die einzige aktuelle Option des Land Sachsen als temporäre Aufnahme von Flüchtlingen ist, steht allerdings fest. Auch intensive Recherche und Fragen an allen möglichen Ecken hat kein weiteres Objekt an den Tag bringen können.

Aber noch ist der Prozess nicht abgeschlossen. Der aktuelle Betreiber des Objektes ist insolvent und muss sich erst die Rückendeckung seiner Gläubiger holen. Insofern sieht die IG Wiederitzsch immer noch Chancen hier auf die Politik einwirken zu können. Und wenn es doch kommen sollte, stehen viele Punkte auf der Liste des Fragenkataloges, die beachtet und beantwortet gehören!

Wo ist der Anfang, der zu dieser Meldung geführt hat?

Der Anfang ist ein Artikel der LVZ, der zum ersten mal öffentlich über eine Erstaufnahmeeinrichtung im Krankenhaus spricht. Dieser Artikel wurde von vielen Wiederitzschern gelesen und wurde auch auf Wiederitzsch im Blick thematisiert. Die große Unsicherheit unter den Bewohnern und die mangelnde Informationspolitik seitens Verwaltung und Politik hat dann zu einer ersten öffentlichen Bürgerversammlung geführt.

Informationsveranstaltung angekündigt

Im Vorfeld hat die IG Wiederitzsch mit vielen Helfern und Kontakten ersten Druck auf die Verantwortlichen in Dresden ausgeübt und konnte hier einen Erfolg verbuchen. Es wurde Gesprächsbereitschaft signalisiert. Ein Termin wurde auf der Veranstaltung angekündigt.

Dieser konnte nicht gehalten werden, dafür einigte man sich auf einen neuen Termin:
Einladung zur Informationsveranstaltung „Vorübergehende Nutzung des ehemaligen Bundeswehrkrankenhauses in Leipzig-Wiederitzsch als Asylbewerberunterkunft“

Ab hier wird es spannend:

Fast gleichzeitig mit der Veröffentlichung des Schreibens der Landesdirektion auf Wiederitzsch im Blick, gab es eine Pressemitteilung der Landesregierung (Pressemitteilung: Vorbereitende Baumaßnahmen für Erstaufnahmeeinrichtung werden durchgeführt) auf der die aktuellen Maßnahmen in der Max-Liebermann-Straße vorgestellt werden. Wiederitzsch und das ehemalige Bundeswehrkrankenhaus werden gar nicht erwähnt!

Jetzt kommt Twitter ins Spiel

Und wie kommt der mdr jetzt darauf, dass Wiederitzsch als Auffangeinrichtung beschlossene Sache ist? Weil es diese Twittermitteilung gibt:

Martin Struden twittert für das Sächsisches Innenministerium und gilt somit als seriöse Quelle. Zum aktuellen Zeitpunkt hat er seinen Tweet auch relativiert:

Und nun das Sahnehäubchen!

Wiederitzsch im Blick ist selber Schuld! Ich habe hier die Ankündigung der Veranstaltung veröffentlicht!

Fassen wir zusammen:

Auf Basis eine Pressemeldung ohne inhaltlichen Bezug, einer unüberlegten und fehlerhaften Twittermeldung sowie der Veröffentlichung einer (durch Wiederitzscher Bürger erkämpften) Veranstaltung macht der mdr einen Fernsehbeitrag in den Nachrichten und spricht von vollendeten Tatsachen. Respekt!

Danke an alle, die mir die ganzen Backgroundinformationen zukommen ließen.

Über Thomas Wagner 608 Artikel
Thomas Wagner ist der Gründer des Stadtteilmagazin "Wiederitzsch im Blick" und Ansprechpartner für alle Belange rund um dieses Magazin.

1 Kommentar

  1. Bin begeistert, da ist die für das SMI bereits feststehende Tatsache dem Herrn Strunden doch wirklich einfach so rausgerutscht…..das ist Ja sowas von stümperhaft. Hoffe der Herr wird nach Leistung bezahlt. Empfehlung: Tarifstufe 1.

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